Dienstag, 26. Juni 2012
Weltantidrogentag

Heute.
Das zweijährige Kind verdurstete neben der bereits herointoten Mutter. Hier. Mitten in LE. Nachbarn hörten die Schreie. Das Jugendamt hatte bei der bekannten Problematik zuletzt im April Kontakt. Spiegelt sich in Unschuld, usw. usw.

Sisyphos hat einen langen Arm.

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Sonntag, 6. Mai 2012
Nachts im Museum

Böses Betongrau: Nobelherberge für die hiesige Hochkultur.
Das Bildermuseum. Achtzig Millionen wurden verrührt.
Eine kaum zu öffnende Eingangstür. Im Inneren riesige Höhen und Treppen, damit man sich schön kleinwurmig vorkommt. Demut atmend.
Schwindelerregend.
Fast vier Meter hohe Klotüren! Gepflanzte Stieleichen für sechstausend Euro das Stück wurden mangels Gießlaune vertrocknet wieder ausgebuddelt. Psst!
Im Kellergeschoss künden alte Holländer von vergangener Virtuosität unterm Firnis. Nichts Verkopftes. Feine Pinselstriche. Wahrhaft kunstvoll. Unterm Dach mit dem einzigen Tageslicht nun auch die Gegenwärtigen, und beim Schauen ereilt mich eine lustlose Flüchtigkeit, die mich vorbei an interpretationslüsternen Betrachtern, mit mehrsprachigem Kunsterklärer im Ohr, zurück zur Garderobe ins Erdgeschoss schickt.

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Mittwoch, 18. April 2012
Amtshase

Nach einem langen Tag im sysiphistischen Dienst für die Menschengesundheit huschte ich mit der leinenlosen Assistentin Lana noch schnell durchs Unterholz.

Auf dem Weg zum Auto hielt ein anderes neben mir, Fahrerfenster runter und es lehnte sich ein uniformierter Stadtbediensteter hinaus: "Hier haben wir Leipzich, da is Leinenzwang!!!"

"Oh, Sorry, habe meine Leine im Auto, das steht dort in etwa 8 Metern Entfernung."

Da bellt es aus dem Eisenachauto: "Nähm´sen gurz", nähm´sen gurz, aber schnell!!"

"Wie? Kurz?, da ist nur ein Halsband, bin doch gleich am Auto", entgegne ich verständnisarm.

"Also! Das kostet hundert Euro!"

Ich: "Wenn Sie etwas von mir möchten, dann steigen Sie bitte aus, legitimieren Sie sich und überhaupt, ich würge meinen Hund jetzt nicht am Halsband",entgegne ich nun doch genervt. Bin einen Meter vom Auto weg. Lana brav neben mir. Der diensteifrige Amtshase, schreit was von gelber Karte und von teuren Folgen.
Ich habe schlagartig jedwede Art von fordernden, unfreundlichen Mitbürgern satt -Respekt vor Obrigkeiten kam mir schon zu Ostzeiten abhanden - reiße meinen Mund scheunentorgroß auf und intoniere, dass er mich mal kreuzweise könne und sich ins Knie f***en solle, und ich würde gleich ein Bußgeldabo nehmen. Also manchmal habe ich schwache Nerven... Lana rein ins Auto. Der Typ macht sich Notizen. Ich lasse ihn stehen.
Auf dem Land jogge ich mir diesen Ärger weg, Lana dabei. Neben mir. In der kühlen Dämmerung.
Ich wundere mich über die bizarre Form des Stöckchens welches sie brav trägt, dann sehe ich es:

Das Bein eines (Taxi,-Amts und sonstwasfürein)Hasen!

Guter Hund! Feine Maus!

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