Sonntag, 6. Mai 2012
Nachts im Museum

Böses Betongrau: Nobelherberge für die hiesige Hochkultur.
Das Bildermuseum. Achtzig Millionen wurden verrührt.
Eine kaum zu öffnende Eingangstür. Im Inneren riesige Höhen und Treppen, damit man sich schön kleinwurmig vorkommt. Demut atmend.
Schwindelerregend.
Fast vier Meter hohe Klotüren! Gepflanzte Stieleichen für sechstausend Euro das Stück wurden mangels Gießlaune vertrocknet wieder ausgebuddelt. Psst!
Im Kellergeschoss künden alte Holländer von vergangener Virtuosität unterm Firnis. Nichts Verkopftes. Feine Pinselstriche. Wahrhaft kunstvoll. Unterm Dach mit dem einzigen Tageslicht nun auch die Gegenwärtigen, und beim Schauen ereilt mich eine lustlose Flüchtigkeit, die mich vorbei an interpretationslüsternen Betrachtern, mit mehrsprachigem Kunsterklärer im Ohr, zurück zur Garderobe ins Erdgeschoss schickt.