Mittwoch, 16. November 2011
save my soul

Sade did it.
Gestern.

Bei der doch beschränkten Akustik einer Mehrzweckhalle, hatten wir mit unseren Plätzen Glück. Beim Eröffnungssong ging zwar die
Stimme im Instrumentenbrei etwas unter, aber es wurde besser. Nein. Grandios. Der Abend.
Diese wunderbare, kraftvolle Diamant-Glas-Samt-Sandpapier-400er- Körnung- Stimme im scheinbar alterslosen bezaubernd schönen Körper - ja Männer, eine Frau zum Niederknien-passt so perfekt in diese pathetische Jahreszeit, in die ich einst fiel.

Mein angekratzter Jubelhals hält neben der in der heimischen Anlage rotierenden Scheibe das Gefühl der süßen Melancholie am Schweben.

Diese Musiker! Diese Bilder! Ganz, ganz großes Theater. Foto- Film -Kamerakunst in Großprojektionen vom Allerfeinsten.
Der Herr Kreuzbube hat einige Bilder hochgeladen und einen schönen Text beigefügt.
Hm. Aber wie das so ist, nach dem Genuss reichlich süßer Kost: Ich bekomme Appetit auf Herzhaftes(Fettbrot und Gurke z. B.). Umgekehrt ist das ebenso. Biochemie.
So kam es, dass ich beim vorletzten Titel plötzlich an Rammstein dachte, die morgen an gleicher Stelle spielen und ich leider DAFÜR keine Karten habe - einfach nicht mitgekriegt, diesen Termin. Der Schwarzmarkt ist aberwitzig. Letzte Tour vielleicht.
Nun, meine Stimme wird so nicht schwinden, meine Hände werden nicht zu Fladenbroten mutieren oder meine arme Schulter wegen plötzlicher Bewegungsanfälle gar einen bösen Rückfall erleiden. Sie dauert ohnehin noch...
Die Zugabe holte mich wieder zurück.
Heute Abend ist immer noch Soul. Dieses Saxophon bei "Jezebel"...

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Montag, 14. November 2011
Gekochter Frosch

Wer kocht ihn?
und überhaupt:
WANN kocht der Frosch?
Das ist das Thema.

Der Frosch würde sofort aus dem zu warmen Wasser hüpfen, wenn man ihn dort reinsetzte.
Er würde aber verbleiben, wenn das Wasser in dem er gerade sitzt, allmählich wärmer, heißer, gar siedend würde.
Der Frosch lässt sich garkochen.
Er kann nicht anders.
Mit wechselwarmem Kreislauf.

(Nein, ich mache keine Tierversuche!)

Bei einem Wochenendseminar bekam ich dies vermittelt- theoretisch, aber anschaulich und plausibel.
Zur Erweiterung der Therapieoptionen(was ich schon immer wissen wollte- oder gar wusste...)
Es ist erstaunlich, wieviel Frosch im Menschen steckt.
Die Fachwelt hat das "Burn out" genannt.
Gekochter Frosch.
Die Metapher ist famos.
Hüten wir uns vor der Anpassung.
Habe heute wieder dem alltäglichen Froschkonzert gelauscht. Ich halte sie am Hüpfen...oder halte sie an, es zu tun.
Hüpfen.
Weil ich sie ab und zu piekse;-)

"Im Kopf so viel Undenkbares"
(1.Kalenderblatt November 2011- von einem Freund)

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Donnerstag, 10. November 2011
Unglaublicher Frittenhase

Kein Straßenname für heute.
Das Unerwartete riss mich aus dem Tag. Beinahe wie vor 22 Jahren; damals war es der Zeitpunkt der Überraschung(als der Schabowski den Zettel aus der Jackentasche zog), heute das Ereignis an sich.
In unserer Lieblingsfischbrötchenfrittenstube am See hing seit langer Zeit ein Hasengemälde. Nur so.

Der Betreiber hatte genug schöne Kunst, um sich ein Stück davon über die Fritteuse zu hängen.
Seiner Frau zu liebe. Sagte er. Vor Monaten versuchte ich, ihm dieses Bild aus seiner Bude herauszureden. Keine Chance. Dann habe ich es vergessen. Mir fiel auch nicht auf, dass es schon mindestens zwei Monate nicht mehr dort hing.
Tss.
Heute hängt es hier- Zwölfelf!

Gelungen. Neben all dem Grün nun dieses Himmelhasenblau.

Ich erheb´ mein Glas drauf. Und auf den Hasenboten! Yeah, yeah; yeah...

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