Sonntag, 22. Januar 2012
Dauernd dauert was

Wilhelm Grimm hat neun Jahre für den Buchstaben D seines Lexikons der Deutschen Sprache benötigt. Bruder Jakob ist beim F gestorben.

Also. Nehmen wir Zeiträume locker. Es kann sein wir schaffen es oder der letzte Zug ist weg.
Genießen wir die Mühen der Ebene.
Heute habe ich das wörtlich genommen und bin zweimal in den Matsch geplumpst, weil mein Reflex nicht schnell genug beim linken Fuß ankam. Im Wald.

Runter und rauf, aufs Rad. Das kann ich üben.
Die Frequenz meines Herzens im Visier und den Rücken meines persönlichen Schattengebers.
Ruhe bewahren. Bis alles leichter geht. Noch leichter.

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Sonntag, 15. Januar 2012
Taxihase

Auf dem Rad eine kurze, schnelle Runde in die Stadt, um das in der Nacht zurückgelassene Auto einzufangen. Ich war auf einer Tagung im Schnee. Erzgebirge. Alles rund ums Kreuzband, die Schulter und andere kleine Gelenke. Operativ vorwiegend und konservativ auch.
Für den weiteren Fortschritt, den sich jeder für den eigenen Leib - falls nötig - wünscht, müssen noch immer viele Tiere stillhalten. Gehen wir achtsam mit uns um!
Im Erzgebirge ist noch Weihnachtszeit. In jedem, wirklich in jedem Fenster ein Schwibbogen. Dazu der Schnee. Winterwunderland. Mit querstehenden LKW.
Leider ohne Fotos. Hm.

Auf dem Weg zum Auto im Gegenwind bemühte ich mich gerade auf den Radweg, da pöbelt mich von schräg hinten der Fahrer eines Taxi duzend an. Radweg und so...
Ich duzte zurück, hörte mich unter anderem auch "Hase" sagen. Lachend ab.

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Donnerstag, 12. Januar 2012
Faultier

Rumhängen, am Salatblatt nagen, Fingernägel wachsen lassen, terminfrei, unbelästigt von Präsidentenberichten - Wirklich: Ich habe nichts gegen den Bundespräsidenten, aber ich möchte auch nicht dauernd über ihn informiert werden.

Haltet Peinlichkeiten von mir fern. Wir versinken in solchen!
Ach ja, so ein geschützter Ast mit geregeltem Grünfutter...
Derweil ringt eine langjährige Freundin und Kollegin mit ihrem Sein. Das Bewusstsein ist zurück. Noch ohne wirkliche Bestimmung.
Die Nieren übernehmen nur zögerlich ihre Funktion, für die selbständige Atmung fehlt noch die Kraft. Die rechte Körperhälfte ist verschwollen in der Empfindungslosigkeit. Die neue Herzklappe funktioniert gut.
Am Augenaufschlag erkenne ich B. wieder.
Sie schüttelt oft den Kopf. Kann aber auch lächeln. Da erzähle ich ihr Geschichten, maniküre ihr die Nägel, lese vor, bewege, was sie noch nicht kann. Habe Fallada mitgebracht. Und schöne Creme. Sie nickt. Wir hoffen. Ja, es dauert...
Erst recht in Verzweiflung. Sie hat mit Hilfe beim Abschied sachte gewunken.

Auf meine Frage an den neuen, jungen Patienten, in der Haltung ein Doppel-Es, was ich für ihn tun könne, höre ich wie so oft die Antwort: "Ich habe Verspannungen."

"Aha...
Bewegung, Disziplin, Zuneigung- in dieser Reihenfolge" - Sage ich dann doch nicht.
Er vereinbart dann später einen weiteren Termin. Eine S- Kurve weniger, so mein Auftrag.

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