Montag, 17. Dezember 2012
Krieg und Frieden

sollte der Beitrag heißen, der mir gerade im Nirvana verschwand, als ich ihn veröffentlichen wollte.
Blöd, weil ich ihn vorher nicht speicherte. Das ist wie runtergefallenes Essen, was zum zweiten Mal auf dem Teller, nicht mehr so appetitlich ist.
Eigentlich wollte ich umgezogen sein, in etwas Geräumigeres mit mehr Möglichkeiten, aber mir fehlt die Zeit zum Einpacken, Vorrichten, Auspacken.
Eine interessante und ungewöhnliche Möglichkeit, Zeit zu erlangen fand ich neulich im Theater bei fünf Stunden nach Tolstois Roman. Normalerweise lehne ich derartige Längen ab, aber nach einem Bild in der Presse wurde ich neugierig und ich ließ mich auf diesen langen Abend ein, mit Freunden und Sohn. Zeit, in der ich meinen Gedanken nachgehen kann, mir nicht überlegen muss, was noch zu erledigen ist. Zeit zum Herumsitzen, Nichtstun, sich vom Geschehen einfangen zu lassen, sich auch mal zu langweilen oder gar wegen Übermüdung einzunicken.

Das tat ich dann hin und wieder
nach drei oder vier Stunden, wenn die atemberaubenden Bilder durch zu häufige Wiederholungen der Szenen(mehr als drei)an Spannung verloren, zu oft chorisch gebrüllt wurde oder der Regieeinfall mir bemüht und lächerlich vorkam.
Die Sitze waren sehr bequem und schön warm war es obendrein.
"Krieg und Frieden" ist eine ziemlich gelungene Inszenierung (S. Hartmann)mit einem extrem guten Ensemble, Live -Musik und einem famosen Bühnenbild(T.Baumgärtel)mit einer in alle Richtungen schwenkbaren Rampe.

Zwei Stunden weniger und der Abend wäre perfekt, allerdings hätte mir die Zeit dann doch gefehlt...


Hier standen noch Gedanken zu wiederkehrenden Kriegen angesichts des neuerlichen Ausbruchs brutaler Asozialität, extremer Psychopathologie und wahnsinniger Target"kultur". Wiederholung ist mir da gerade nicht möglich.