Montag, 24. Oktober 2011
Beschleunigung

Die Schulter schmerzt. Auch das noch.
Ich dachte in meinem Facharzthirn, es wird schon wieder. Und: Über meinen Slogan ´Es dauert wie es dauert` kann ich gerade nicht lachen. Aber es is ´so. Die Tage waren noch länger und warm und sonnig und ich auf dem Rad, dem zugeordneten Weg, zügig wie immer. Zeitarmut treibt mich an. Zeithunger. Eine Form der Not. Eine selbstgemachte.
Das mit der Schulternot war ein anderer. Mit ´ner sehr langen Gerüststange aus dem Hinterhaus. Zeitgleich. Habe gerade noch die behelmte Hirnschale reflexartig weggedreht. Immerhin. Hätte schlimmer kommen können. Aber es schmerzt. Der Erguss. Die Eckgelenkssprengung, die Sehnen, die Kapsel. So ein MRT vermittelt auch alles Andere als ein Gefühl der Freiheit. Das Tape ist in der Farbe des Mädchenrades. Für schulterfreies Radeln sind die Temperaturen zu niedrig. Schade. Bliebe noch der passende Nagellack...
Radwegfahren ist gefährlich. Wenn keine Gerüststangen oder an parkenden Autos aufgerissene Türen im Weg sind, dann sind es Fußgänger, die sich noch nie zweirädrig auf einem dazugehörigen Weg bewegt haben und die Beschleunigung ihres Körpers nicht aus eigener Anschauung kennen, es sei denn es handelt sich beispielsweise um einen Treppensturz.
Der Physiotherapeut müht sich. Mein linker schubst morgens meinen rechten Arm an. Dann geht es. Pendeln eben.


Die häuslichen Samtpfoten geben mir Anschauungsunterricht in Geschmeidigkeit und Langmut.
Danke Miez.