Dienstag, 28. August 2012
Spätsommer

Die Tage werden kürzer. Der Arbeitsweg, der mich täglich an einem Stück vergessenen Österreichs vorbeiführt, bleibt unverändert.
Der Esel unterm Hintern wechselt zwischen robustem Crossrad und ziemlich geschmeidigem Titanflitzer.

In der Stadt drängen sich Spaßvögel und Schnäppchenjäger vor den Restposten der Sommerkollektionen und Bratswurstbuden.

Meine meisterliche Friseurin hat der Lieben wegen ihren Laden verkauft. Zum Abschied habe ich bei meinem letzten Besuch nicht gedrängelt und wurde prompt mit geschlagenen drei kurzweiligen Stunden ohne Kekse belohnt. Nun steht mein wirrer Kopf erneut zur Ausschreibung.

Derweil liegen mir Laborergebnisse vor, die mir Mängel in meiner Grundlagenausdauer bescheinigen.
Der Fettstoffwechsel sei schlecht. Ich müsste also einfach langsamer fahren, damit meine Fettzellen Eimerketten bilden können, soll einbeinige Kniebeuge machen, um am Berg nicht rückwärts zu rollen, der ewig drängelnde Gegenwind mir keinen Zahn zieht und überhaupt...

Nee, ich fahre trotzdem Rad nach Gefühl durch schöne Landschaften an besonders atmenden Orten vorbei, in charmant kurbelnder Begleitung und gucke hin und wieder auf den Puls der Zeit, damit die letzte Stunde meines Motors nicht plötzlich und viel zu früh über mich kommt.

Dieser Wasserhund ist einfach Klasse.
Gern hätte sie den Bubi hineingelockt. Vergeblich.

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