Rumhängen, am Salatblatt nagen, Fingernägel wachsen lassen, terminfrei, unbelästigt von Präsidentenberichten - Wirklich: Ich habe nichts gegen den Bundespräsidenten, aber ich möchte auch nicht dauernd über ihn informiert werden.
Haltet Peinlichkeiten von mir fern. Wir versinken in solchen!
Ach ja, so ein geschützter Ast mit geregeltem Grünfutter...
Derweil ringt eine langjährige Freundin und Kollegin mit ihrem Sein. Das Bewusstsein ist zurück. Noch ohne wirkliche Bestimmung.
Die Nieren übernehmen nur zögerlich ihre Funktion, für die selbständige Atmung fehlt noch die Kraft. Die rechte Körperhälfte ist verschwollen in der Empfindungslosigkeit. Die neue Herzklappe funktioniert gut.
Am Augenaufschlag erkenne ich B. wieder.
Sie schüttelt oft den Kopf. Kann aber auch lächeln. Da erzähle ich ihr Geschichten, maniküre ihr die Nägel, lese vor, bewege, was sie noch nicht kann. Habe Fallada mitgebracht. Und schöne Creme. Sie nickt. Wir hoffen. Ja, es dauert...
Erst recht in Verzweiflung. Sie hat mit Hilfe beim Abschied sachte gewunken.
Auf meine Frage an den neuen, jungen Patienten, in der Haltung ein Doppel-Es, was ich für ihn tun könne, höre ich wie so oft die Antwort: "Ich habe Verspannungen."
"Aha...
Bewegung, Disziplin, Zuneigung- in dieser Reihenfolge" - Sage ich dann doch nicht.
Er vereinbart dann später einen weiteren Termin. Eine S- Kurve weniger, so mein Auftrag.
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